Westerhever – entspannte Ruhe auf Eiderstedt
Etwas abseites des trubeligen St. Peter-Ording liegt der kleine Ort Westerhever an der nordwestlichen Spitze der Halbinsel Eiderstedt. Wer den Touristenmassen aus dem Weg gehen möchte ist hier genau richtig und kann auch noch an den, meiner Meinung nach, schönsten Strand von Eiderstedt gehen.
Das Wahrzeichen von Eiderstedt – Der Leuchtturm von Westerheversand
Blick auf den Leuchtturm von Westerhever aus Richtung Westerheversand
Leuchtturm-Besichtigung
Wer kennt ihn nicht? Das Wahrzeichen der Halbinsel Eiderstedt ist der Westerhever Leuchtturm. Dieser steht nicht in Ostfriesland, wie uns die Werbung einer Biermarke suggeriert, sondern auf der „Nasenspitze“ der Halbinsel Eiderstedt. Das Seezeichen wurde zwischen 1906 und 1908 auf einem künstlichen Hügel vor dem Außendeich erbaut. Das Fundament des Leuchtturms besteht aus 127 in den Boden getriebenen Pfählen. Der Turm hat neun Stockwerke und ist an zwei Seiten von Häusern flankiert. Die beiden Häuser wurden bis 1978 durch einen Leuchtturmwärter bewohnt, danach wurde das Seezeichen automatisiert. Die Häuser werden heute für den Nationalpark Wattenmeer genutzt.
Wer keine Höhenangst hat und sich 157 Stufen zutraut, kann den Leuchtturm seit 2001 besichtigen. Der Weitblick über Eiderstedt und die Insel- und Halligwelt lohnt den Aufstieg auf jeden Fall. Eine Besichtigung ist nur mit Führung möglich. Anmelden kann man sich nur im Info-Haus, am Parkplatz direkt vor dem Deich (Ahndelweg 4, 25881 Westerhever). Karten können auch unter der Telefonnummer 0 48 65/12 06 reserviert werden, eine telefonische Reservierung ist gerade im Sommer empfehlenswert. Die Besichtigungen finden montags und mittwochs von 10.00 – 16.00 Uhr zur vollen Stunde statt. Achtung: Der Weg vom Info-Haus zum Turm ist circa zwei Kilometer weit, eine gute halbe Stunde vor der Führung sollte man sich schon auf den Weg machen. Kinder unter acht Jahren dürfen nicht mit auf den Turm.
Heiraten im Westerhever Leuchtturm
Könnt ihr inzwischen leider nicht mehr. Schuld daran sind nicht einzuhaltende Brandschutzvorgaben. Sehr schade, damit fällt eine der shönsten Locations an denen man sich das Ja-Wort geben kann weg. Alternativ könnt ihr in St. Peter.Ording auf einem der Pfahlbauten heiraten.
Weg über den Westerheversand zum Badestrand
Geheimtipp: Einsamer Strand auch im Sommer
Vor dem Deich liegt die Sandbank, hier kann man noch relativ ungestört die Nordsee genießen. Auch in der Saison findet man ein Stück einsamen Strand für sich. Der Haken an der Sache ist ein etwas längerer Fußweg (circa drei Kilometer), der einen bei Flut sogar durch knietiefes Wasser führen kann.
Technische Daten des Leuchtturms
Für alle technisch Interessierten hier noch einige Daten zum Leuchtturm in Westerhever:
Geographische Lage: 54° 22′ 24,1″ N, 8° 38′ 23,7″ O
Feuerhöhe: 41 m
Optik: Gürtellinse, 2.000-Watt-Xenon-Kurzbogenlampe
Betriebszeit: seit 26. Mai 1908
Kennung: Ubr.(3) w.r.gn. – 15s
Internationale Ordnungsnummer: B 1652
Kunst in Westerhever
Wie überall auf Eiderstedt haben sich auch in Westerhever einige Künstler angesiedelt. Das spektakulärste Atelier hat sicherlich die Künstlerin Monika Nelting mit ihrem 2000 umgebauten Haubarg.
Im Nebengebäude, einem restaurierten Bauernhof von 1638, befindet sich die Galerie ARTMONE. Vor dem Malen im Atelier bearbeitet Monika Nelting ihre Leinwand im Watt und Meer. Es entstehen Malgründe an verschiedenen Meeren dieser Welt.
Die Künstlerin MONE setzt sich in ihrer Malerei mit den Elementen auseinander: Wasser, Meer, Himmel, Erde und den Bewegungen der Lebewesen in diesen Elementen So entstehen ihre ganz speziellen BLUE IDEA® – Kunstwerke.
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Impressionen aus Westerhever
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Westerhever – Links
Das Atelier ART MONE der Künstlerin Monika Nelting findet man in Westerhever, Steinhütten 2 oder hier im Internet.
Seiten des Tourismusverein Westerhever-Poppenbüll e.V.
Landhotel Kirchspielkrug in Westerhever.
Die beiden kleinen Häuser neben dem Leuchtturm Westerhever beherbergen die Schutzstation Wattenmeer
Um die Schafe am Deich vor dem Leuchtturm kümmert sich Schäfer Dircks.
Westerhever – Daten und Fakten
Geografie und Verkehr
Westerhever liegt an der nordwestlichen Spitze der Halbinsel Eiderstedt. Der Leuchtturm Westerheversand ist das Wahrzeichen des Ortes und der ganzen Halbinsel Eiderstedt und von geschützten Salzwiesen umgeben. Die Salzwiesen mit dem Leuchtturm und der vorgelagerte Hochsand Westerheversand mit seinem Badestrand ziehen jedes Jahr etwa 80.000 Besucher an.
Geschichte
Westerhever war früher eine Insel. Sie wurde im 12. Jahrhundert besiedelt. Die ersten Menschen errichteten große Dorfwarften wie Sieversbüll, Leikenhusen oder Stufhusen und schützen das Wirtschaftsland der Insel mit einem Ringdeich. Bei der großen „Mandränke“ (Sturmflut) von 1362 wurde die erste Kirche von 1123 zerstört. Die heutige Backsteinkirche St. Stephanus), bestehend aus dem gegenüber früher stark verkleinerten Schiff aus dem Jahr 1804 und dem 1370 erbauten gotischen Turm, bildet zusammen mit der Gaststätte Kirchspielkrug das alleinige Dorfzentrum. In der Nähe des Dorfzentrums liegt die Wogemannsburg, eine Warft, auf der zwischen 1362 und 1370 die sogenannten Wogemänner lebten. Diese betrieben Piraterie, plünderten aber auch die umgebenden Ortschaften. Die Wogemänner wurden 1370 vom Staller Owe Hering und den Bewohnern der Umgebung bezwungen. Die Burg wurde zerstört und deren Steine zur Verstärkung der Kirche und dem Bau des Kirchturmes genutzt. In Westerhever sind noch viele Haubarge erhalten. Auf einem dieser Haubarge, dem Siekhof, kam 1860 Jacob Alberts, der sogenannte Maler der Halligen, zur Welt. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof von Westerhever.
Salzwiesen
Die Salzwiesen zwischen Sandbank und Seedeich sind mittlerweile 246 Hektar groß und haben sich in den letzten Jahren weiter ausgedehnt. Die erste Vermessung eines drei Hektar großen Gebiets stammt von 1887. Nach der Durchdämmung eines deichparallelen Priels im selben Jahr wuchsen die Wiesen bis 1901 auf 90 Hektar. 1903 kam ein befahrbarer Damm hinzu ebenso wie Grüppen zur Entwässerung, 1930 dann auch Lahnungen zur Landgewinnung. War das Land ursprünglich intensiv beweidet, änderte sich die Lage durch den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Seit 1991 sind drei Viertel der Fläche von der Nutzung ausgenommen. Seitdem hat sich die Zahl der Vegetationstypen von sieben auf 16 erhöht. Insbesondere nahmen seitdem Queller und Strandsoden-Fluren zu, die mittlerweile fast ein Viertel der Fläche ausmachen.
Basisdaten
Wappen: | kein Wappen |
Koordinaten: | 54° 23′ N, 8° 40′ O |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Kreis | Nordfriesland |
Amt: | Eiderstedt |
Höhe: | 0 m ü. NN |
Fläche: | 13,21 km² |
Einwohner: | 95 (31. Dez. 2018) |
Bevölkerungsdichte: | 7 Einwohner je km² |
Postleitzahl | 25881 |
Vorwahl: | 04865 |
Adresse der Amtsverwaltung: | Welter Str. 1, 25836 Garding |